KreAturen mit punkten

Marienkäfer


Harlekin-Marienkäfer / Asiatischer Marienkäfer

(Harmonia axyridis)

Ursprünglich kommt diese Kreatur aus Asien und wurde zur biologischen Schädlingsbekäpfung Ende des 20. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Seit 2002 wird er teilweise in Massen in Westdeutschland gesichtet. Man befürchtet, dass er einheimische Marienkäferarten und auch andere Insektenarten verdrängt. Er ist weniger anfällig für Krankheiten als mitteleuropäische Arten. Außerdem enthält seine Hämolymphe Sporen eines parasitischen Einzellers. Die Folge sind schwere Krankheiten oder sogar der Tod – allerdings nur für die heimischen Marienkäferarten. Dagegen scheint  der Parasit im Asiatischen Marienkäfer inaktiv zu sein.

Auftreten: häufug, zunehmend (nicht bewertet)
Größe:

♀︎♂︎ bis 8 mm

Lebensraum: Wiesen, Weg- und Waldrändern, Parks und Gärten
Herkunft: Neobiota! Asien
Nahrung: 100 - 250 Blattläuse pro Tag oder andere weichschalige Insekten oder - eier
Phänologie:

März bis November

Larve: Juni - Oktober


(Farbmorphe: succinea) 01.05.2024
(Farbmorphe: succinea) 01.05.2024

Larve:

Die Larven dieser Kreatur haben eine schwarz- bis blaugraue Grundfärbung und tragen am ganzen Körper mehr oder weniger lange, mit zwei oder drei Ästen versehene Borsten. Der Hinterleib ist auf den ersten fünf Segmenten beidseits des Rückens samt den dort befindlichen Borsten orange. Zusätzlich befindet sich am vierten und fünften Hinterleibssegment näher am Rücken je beidseits eine weitere orangefarbige Borste. Sehr junge Larven sind zunächst gelbgrün und haben schwarze Borsten, später wird die Körperfarbe dunkel und die orangen Bereiche bilden sich aus.

13.06.2024
13.06.2024

Merkmale / Farbvarianten:

Sie haben eine extrem variable Färbung. Die Farbe der Deckflügel variiert zwischen hellgelb und dunkelrot, dabei können die schwarzen Flecken, von denen die Käfer meist 19 besitzen, so ausgeprägt sein, dass es erscheint, als trage ein schwarzer Käfer rote Punkte. Die schwarzen Punkte können auch schwach ausgeprägt sein oder komplett fehlen. Die meisten Variationen haben eine ‚M‘- bzw. ‚W‘ -förmige Halsschildzeichnung und sind damit als Asiatischer Marienkäfer zu identifizieren (siehe Bild oben). Manchmal fehlt dieses Zeichnungselement aber, was eine eindeutige Zuordnung in einigen Fällen schwieriger macht. Käferexperten unterscheiden über 100 Varianten, wobei die häufigsten Farbvarianten namentlich unterschieden werden.

(Farbmorphe: spectabilis) 07.07.2024

Ausfärbung (Faktoren):

Die schwarzen Punkte werden dominant vererbt, sprich schwarze Punkte setzen sich bei einer Paarung von roten und schwarzen Individuen eher durch. Die schwarze Farbvarianten können dafür aber schlechter Überwintern. Sie heizen sich im Winter schneller auf und der Käfer wird zu schnell aktiv und verbraucht Energie, die er mangels Nahrungsangeboten nicht wieder auffüllen kann. Vermutlich wird die Färbung auch während der Eireifung vorbestimmt - was wiederum von der jeweiligen Temperatur abhängig sein könnte. Die Ausfärbung kann auch sehr lange (Monate) dauern. Möglich ist durchaus das zunächst komplett rote Flügel nach längerer Zeit noch fleckig werden. Auch können die Farbunterschiede abhängig vom jeweiligen Geschlecht sein.

(Farbmorphe: succinea) 19.05.2025
(Farbmorphe: succinea) 19.05.2025

Augenmarienkäfer

(Anatis ocellata)

Diese Kreatur ist die größte heimische Marienkäferart, nur der eingebürgerte Asiatische Marienkäfer erreicht selten 8 mm Körpergröße und wird damit annähernd so groß. Diese Kreatur besiedelt Nadelgehölze, meist Fichten, Kiefern oder Tannen, seltener auch Lärchen. Dann scheint sie sich bei uns ein wenig verlaufen zu haben ... Nadelgehölze gibt es hier nur selten. Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum ich diesen Käfer hier noch nie gesehen habe.

 

Schön finde ich das "kleine lächelnde Gesicht" vorne am Kopf zwischen den Fühlern :)

Auftreten: ungefährdet, häufig
Größe:

♀︎♂︎ bis 9 mm

Lebensraum: Nadelwälder
Herkunft: heimisch in Europa, Asien, eingeschleppt in Nordamerika
Nahrung: Blattläuse, Larven von Blattwespen, Raupen
Phänologie:

k.A.


07.05.2025
07.05.2025

Sechzehnfleckiger Marienkäfer

(Halyzia sedecimguttata)

Diese Kreatur soll die Härte des Winters voraussagen können. Überwintert er in einem Astloch oder unter der Rinde eines Baumes, so wird der Winter mild, vergräbt er sich im Laub am Boden, soll der Winter hart werden.

Auftreten: ungefährdet, häufig
Größe:

♀︎♂︎ bis 7 mm

Lebensraum: Laubwälder, Gebüsche
Herkunft: heimisch in der Paläarktis
Nahrung: Mehltau
Phänologie:

April - Oktober

Larve: Frühsommer bis September


08.09.2024
08.09.2024

Der Käfer und seine Larven ernähren sich von verschiedenen Mehltaupilzen und sind von daher auch als Nützling zu bezeichnen. Um diese nützliche Kreatur im eigenen Garten zu erhalten, sollten man den Einsatz von Gift auf Ihren Pflanzen genauestens überdenken! Die Marienkäfer werden immer seltener und daran sind in nicht unerheblichem Massstab die Hobbygärtner schuld.

Larve: 08.09.2024
Larve: 08.09.2024

Merkmale:

Durch je acht weißliche Flecken auf den hellbraunen bis orangefarbenen Flügeldecken sind die Tiere gut zu erkennen. Kopf und Halsschild sind gelb gefärbt mit hellgelben, manchmal weißen Flecken in den vorderen und hinteren Ecke. Die Oberseite ist fein funktiert. Der Flügeldeckenrand ist breit abgesetzt und an den Seiten transparent. der Kopf ist unter den Flügeldecken versteckt. Fühler und Beine sind hellbraun, ebenso die Klauen. Die Facettenaugen sind schwarz.

05.10.2024
05.10.2024

Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer

(Psyllobora vigintiduopunctata)

Bei Gefahr zieht diese Kreatur die Beine an seinen Körper und stellt sich tot. Aus seinen Beinen sondert er dabei ein übelriechendes Wehrsekret ab (Reflexbluten). Dies hat der Kollege hier auch versucht (Bild links). Ich habe allerdings Geduld bewiesen und einfach gewartet bis er sich wieder auf den Weg macht (Bild rechts).

Auftreten: ungefährdet, häufig
Größe:

♀︎♂︎ bis 4,5 mm

Lebensraum: Waldränder, Wiesen. Oft in der Nähe von Eichen
Herkunft: heimisch in Europa, Asien, Afrika
Nahrung: Echter Mehltau
Phänologie:

April - Oktober

Larve: Juni - September


08.09.2024


Siebenpunkt Marienkäfer

(Coccinella septempunctata)

Als Glücksbringer erfreut sich diese Kreatur großer Beliebtheit. Die Zahl Sieben (Anzahl schwarzer Punkte auf den roten Flügeln) galt schon seit je her als Glückszahl und mystische Zahl, vereint sie doch in sich die irdische Vier (vier Elemente) und die göttliche Dreizahl. Marienkäfer sollen Kinder beschützen und Kranke heilen. 

 

Für die Bauern im Mittelalter waren diese Kreaturen ein Geschenk der heiligen Maria; daher der Name. Vögel verschmähen das bitter schmeckende Tier und werden durch seine rote Warnfarbe abgeschreckt

Auftreten:

ungefärdet, sehr häufig

einer der häufigsten Marienkäfer in D

Größe:

♀︎♂︎ bis 8 mm

Lebensraum: fast überall in offenem und bewaldetem Gelände
Herkunft: heimisch in Mitteleuropa
Nahrung: ca. 50 Blattläuse pro Tag
Phänologie:

März - Oktober

Larve: April - Juli


13.06.2024
13.06.2024

Merkmale:

Auf dem schwarzen Kopf befinden sich an der Innenseite der schwarzen Facettenaugen zwei weiße Punkte. Der winzige Kopf trägt zwei kurze Fühler. Das schwarze Halsschild weist an den Vorderecken je einen großen weißen Fleck auf. Diese Flecken erstrecken sich als schmaler Saum auch auf die Unterseite des Halsschildes. Marienkäfer besitzen vier Flügel: zwei Hautflügel, die zum Fliegen dienen und zwei harte Deckflügel, die die dünnen Hautflügel schützen, wenn die Käfer nicht fliegen. Die Flügeldecken sind rot mit je drei Punkten; der siebte sitzt in der Rückenmitte am Übergang vom Halsschild zum Rücken. Begrenzt wird dieser von je einem kleinen weißen Fleck.

 

Die ♂︎ unterscheiden sich äußerlich kaum von den ♀︎. Mit Hilfe eines Mikroskops sind die ♂︎ an einem Haarbüschel auf dem Bauch zu erkennen. 

19.03.2024
19.03.2024

Vierzehntropfiger Marienkäfer / Blattfloh Marienkäfer

(Calvia quatuordecimguttata)

Die Eier dieser Kreatur werden im März abgelegt. Diese sind durch eine chemische Komponente vor Fraßattacken durch den asiatischen Marienkäfer geschützt, der die Eier anderer Marienkäferarten gerne verspeist. Die Entwicklung der Käfer ist abhängig von der Temperatur. Bei niedrigeren Temperaturen erreichen die Tiere gößere Maße und die Larven benötigen deutlich mehr Zeit um sich zum Käfer zu entwickeln. So kann die Entwicklung vom Ei zum Käfer bei 30° C innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein, während sie bei 10° C bis zu dreieinhalb Monate dauern kann.

Auftreten: ungefährdet, sehr häufig
Größe:

♀︎ ♂︎ max. 6 mm

Lebensraum: Waldrändern und Wiesen
Herkunft: heimisch in Europa, Nordamerika
Nahrung:

Blattläuse, Blattflöhe

Phänologie:

April - Oktober

Larve: Mai - Juni


06.06.2024
06.06.2024

Strichfleckiger Marienkäfer

(Chilocorus bipustulatus)

Diese Kreaturen sind nicht ausgesprochen kälteresistent, das heißt, sie überleben gewöhnlich keine besonders kalten Winter. Da erklärt, warum ich diese Kreatur zuvor noch nie gesehen haben und das erst jetzt nach einem recht milden Winter!

 

Der Namenszusatz bipustulatus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „zweifleckig“. Er bezieht sich auf die roten Flecken auf den Deckflügeln. Bei diesen sind häufig zwei der drei Flecke miteinander verbunden.

Auftreten:

ungefährdet, mäßig häufig

Größe:

♀︎ ♂︎ max. 4 mm

Lebensraum: häufig an Kiefern oder Obstbäumen.
Herkunft: heimisch in Europa
Nahrung:

Schild- und Blattläuse

Phänologie:

April - Oktober

Larve: k.A.


30.05.2024
30.05.2024

Schachbrett- oder Vierzehnpunkt-Marienkäfer

(Propylea quatuordecimpunctata)

Diese Kreaturen verfügen über eine ungemeine Formenvielfalt. Es gibt weit über 100 unterschiedliche Farb- bzw. Mustervariationen. Die Abweichungen sind so deutlich, dass man sie für eigenständige Arten halten könnte. Die Käfer sind hell- bis kräftig gelb und haben je sieben schwarze, nahezu rechteckige Flecken auf dem Rücken. Diese können sich aber auch so weit ausdehnen und zusammenwachsen, dass das Gelb fast komplett verschwindet bzw. das Tier aussieht, als hätte es gelbe Punkte.

Auftreten: ungefährdet, sehr häufig
Größe: ♀︎♂︎ bis 4,5 mm
Lebensraum: fast überall auf Wiesen und Feldern, in Wäldern, Gärten und Parkanlagen
Herkunft: heimisch in Mitteleuropa
Nahrung: Blattläuse
Phänologie:

April - Oktober

Larve: April - August


09.05.2024