(Eilema caniola)
Warme Felshänge und steinige Trockenrasen stellen wohl den ursprünglichen Lebensraum der nachtaktiven Tiere dar. Wesentlich häufiger ist die Art aber inzwischen offensichtlich im urbanen Bereich anzutreffen, wo diese Kreaturen Hausdächer besiedeln, die mit Flechten, Moosen und Grünalgen bewachsen sind. Tagsüber verkriechen sie sich in Ritzen oder Spalten. Oft findet man die Tiere an der Unterseite von Dachziegeln oder unter Fensterbänken. Wenn es hier für die Tiere zu heiß wird, suchen sie nach einem Weg ins Innere der Häuser. Dies ist der Grund dafür, warum die Raupen vor allem im Hochsommer in großer Zahl in Dachgeschoßwohnungen auftauchen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum diese Kreatur nach den letzten warmen Tagen durch unsere Gaube rein gekommen ist (s.u.).
Auftreten: | ungefährdet, selten |
Größe: |
♀ ♂ Spannweite 35 mm Raupe: k.A. |
Lebensraum: | vegetationsfreie Bereiche (warme Felshänge, Trockengebiete) |
Herkunft: | heimisch in Nordafrika, West- und Südeuropa |
Nahrung: |
Falter: k.A. Raupe: Stein- und Erdflechten |
Phänologie: |
Falter: Mai - Oktober Raupe: September - Mai |
(Scoliopteryx libatrix)
Die Kreatur der vielen Namen: Zackeneule, Zimteule, Krebssuppe, Kapuzinereule oder Zuckereule!
Diese Kreatur überwintert regelmäßig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern. Diese Tatsache führte dazu, dass die Zackeneule zum „Höhlentier 2010“ gewählt wurde. Sie steht damit für eine große Zahl an Tierarten, die bei ihrer Überwinterung auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.
Auftreten: | ungefährdet, häufig |
Größe: |
♀ ♂ Spannweite max. 45 mm Raupe: max. 50 mm |
Lebensraum: | Laubwälder, Gewässerufern, Moore |
Herkunft: | heimisch in Europa, Asien, Afrika |
Nahrung: |
Falter: Obstsäfte Raupe: Laub der Weide, Pappel |
Phänologie: |
Falter: Juni bis Juli + August bis in den Juni des nächsten Jahres Raupe: Mai bis Juni + Juli bis September |
(Autographa gamma)
Dieser Kreatur ist vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv. Anders als die meisten Nachtfalter trifft man sie mit Ausnahme der größten Mittagshitze aber auch tagsüber an, besonders an schwülen Sommertagen und im Frühherbst.
Die Gammaeule ist ein Wanderfalter, der in der Regel in keinem Entwicklungsstadium den Winter übersteht. Dank Klimaerwärmung ist neuerdings in warmen Tälern, Gewächshäusern oder sonstigen warmen Stellen die Überwinterung als Raupe möglich, aber die meisten Falter sind sicher Zuwanderer aus wärmen Klimazonen. Daher sind die stark variierenden Populationsstärken in Deutschland weitgehend von der Quantität des Zuflugs aus dem Süden abhängig.
Auftreten: | ungefährdet, sehr häufig |
Größe: |
♀ ♂ Spannweite max. 40 mm Raupe: max. 35 mm |
Lebensraum: | offenes Gelände |
Herkunft: | heimisch in Nordafrika, Eurasien |
Nahrung: |
Falter: Nektar Raupe: Luzerne, Brennnessel, Kohl, Salat, Klee |
Phänologie: |
Februar - Dezember Hauptflugzeit: Mai - Oktober |
(Orgyia antiqua)
Die Falter dieser Kreatur sind tagaktiv. Die sehr trägen ♀ dieser Kretaur schlüpfen als Falter aus ihrem Kokon, verbleiben dort und sendet Sexuallockstoffe aus. Die ♂ fliegen auf der Suche nach ♀ umher. Nach der Paarung legt das ♀ 100 - 300 weißgraue Eier (mit einem dunkel gefärbten, äußeren Ring und einem mittig gelegenen dunklen Fleck) direkt auf oder neben den alten Kokon ab und stirbt kurz darauf. Die Raupen als auch die Puppen der ♀ sind etwas größer als die ♂. Die Verpuppung findet in einem weichen, eiförmigen Kokon statt, der zwischen Blättern und Zweigen festgesponnen wird. Die Eier der letzten Generation überwintern.
Auftreten: | ungefährdet, häufig |
Größe: |
♀ ♂ Spannweite bis 30 mm Raupe: bis 30 mm |
Lebensraum: | Wälder, offenes Gelände, Gärten |
Herkunft: | heimisch in Mitteleuropa |
Nahrung: |
Falter: k.A. Raupe: Laubbaum- und Straucharten, z.B. Schlehe, Weißdorn, Himbeere, Vogelbeere, Salweide |
Phänologie: |
Raupe: Mai bis August Falter: Juni - September |
Raupen Merkmale:
Die Raupen sind blaugrau gefärbt, mit roten Warzen besetzt und tragen am Vorderende zwei und am Hinterende einen Pinsel aus schwarzen Haaren. Außerdem tragen die Raupen auf der Rückenmitte 4 dichte Haarbüschel (Bürsten), die bei der ♂ Raupe gelb, bei der ♀ Raupe aber braun gefärbt sind.
(Tyria jacobaeae)
Diese Kreaturhat sich auf alkaloidreiche, d. h. für die meisten anderen Tiere giftige Pflanzen wie Greiskraut spezialisiert. Deshalb braucht er sich nicht zu verstecken. Die auffällige Gelb-Schwarz-Färbung der Raupen und die Rot-Schwarz-Färbung der Falter (Nachtfalter) zeigt Ungenießbarkeit an und ist somit ein guter Schutz gegen Fressfeinde.
Auftreten: | mäßig häufig, starker Rückgang |
Größe: |
♀ ♂ Spannweite bis 45 mm Raupe: bis 30 mm |
Lebensraum: | brachliegende oder extensiv genutzte, wärmebegünstigte Habitate |
Herkunft: | heimisch von Schweden bis in die Alpen |
Nahrung: |
Falter: k.A. Raupe: Jakobs-Greiskraut oder ander Greiskräuter |
Phänologie: |
Mai - Juni |
(Lymantria dispar)
Die Raupen dieser Kreaturen schlüpft im Frühling mit dem Blattaustrieb und beginnen sofort zu fressen. Während der 6 bis 12 Wochen dauernden Entwicklung frisst jede Raupe etwa einen Quadratmeter Laub und häutet sich mehrfach. Die kleinen Raupen werden mit Hilfe langer Schwebhaare oft kilometerweit mit dem Wind verfrachtet. Die sehr feinen Brennhaare der Raupe dieser Kreatur können beim Menschen schwere allergische Reaktion auslösen, wenn sie mit den Schleimhäuten in Berührung kommen.
Auftreten: | ungefährdet, häufig |
Größe: |
♀ Spannweite bis 40 mm ♂ Spannweite bis 62 mm Raupe: bis 70 mm |
Lebensraum: | waldreicher Lebensraum |
Herkunft: | heimisch in Nordafrika, West- und Südeuropa |
Nahrung: |
Falter: nichts Raupe: Blätter von Obstbäumen, Eichen, Hainbuchen |
Phänologie: |
Raupen: Frühling - Juni Falter: ab Juli |
(Abrostola triplasia)
Wenn diese Kreatur nicht in unserem Gewächshaus Unterschlupf gefunden hätte, würde man diesen Punker in der freien Natur wahrscheinlich übersehen.
Dieser Kreatur ist auf die Brennnessel angewiesen, denn andere Arten (außer der Hopfen) kommen für die Raupen nicht in Betracht.
Auftreten: | ungefährdet, häufig |
Größe: |
♂♀ Spannweite bis 38 mm Raupe: k.A. |
Lebensraum: | Verschiedenste Biotope mit Brennnesselbeständen |
Herkunft: | heimisch in Europa |
Nahrung: |
Falter: Nektar Raupe: Brennessel, Hopfen |
Phänologie: | April - Oktober |
(Cucullia verbasci)
Die Raupe dieser Kreatur findet man überwiegend auf Königskerzen (diese haben wir allerdings nicht). Sie weicht aber auch gerne auf Sommerflieder oder Braunwurz aus (so wie auf dem Bild). Der Nachtfalter dieser prächtigen Raupe ist sehr unscheinbar braun. Angeblich bekommen Laien ihn kaum zu Gesicht.
Die Raupe ist mit anderen Mönchsraupen leicht zu verwechseln. Charakteristisch sind hier die feinen schwarzen Längsstriche zwischen den Segmenten und die beiden feinen schwarzen Punkte im gelben Bereich des 2. und 3. vorderen Segments (ganz unten). Von Vögeln werden die Raupen gemieden, denn diese spucken bei Gefahr den Darminhalt aus und schlagen um sich.
Auftreten: | mäßig häufig, ungefährdet |
Größe: |
♂♀ Spannweite bis 56 mm Raupe bis 50 mm |
Lebensraum: | trockenen und warmen Plätzen (Raupe auf Nahrungspflanzen) |
Herkunft: | heimisch in fast ganz Europa und Nordwestafrika |
Nahrung: |
Falter: Nektar Raupe: Königskerze, alternativ: Flieder, Braunwurz |
Phänologie: |
Hauptflugzeit: April - Juni Raupe: Mai - Herbst |